Unternehmensrestrukturierung als Chance

Zeit zu handeln

Oftmals wird die Unternehmenskrise nicht rechtzeitig von der Geschäftsführung wahrgenommen. Regelmäßig wurden systematische Marktbeobachtung oder Wettbewerbsanalysen gar nicht oder nicht ausreichend geführt, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Manchmal werden auch falsche oder gar keine Konsequenzen der Geschäftsführung gezogen. Sie verschließt die Augen, anstatt die zur Verfügung stehenden Ressourcen zu nutzen. Wieder andere investieren falsch. Der Weg vom blühenden Unternehmen in die Insolvenz ist oft schleichend und still. Die Entwicklung einer Krise ist ein Leidensweg. Betroffene beschrieben ihn nicht selten wie eine Krankheit, die oftmals längere Zeit andauert, da verschiedene Krisenphasen unbewusst und inaktiv durchlaufen werden.

Häufige Ursachen, die die Restrukturierung eines Unternehmens erforderlich machen, sind z.B.

  • Neuerungen in der technologischen Entwicklung,
  • fehlendes Eigenkapital,
  • steigender Finanzierungsbedarf,
  • Preisdruck durch den Wettbewerb bzw. neue Wettbewerber,
  • Marktbeschränkungen in bisher bedienten Märkten,
  • steigende Kosten für Zukaufteile
  • Verzögerung/Kostensteigerungen bei Innovationsvorhaben,
  • Verlust wichtiger Kunden,
  • Marktbeschränkungen oder sinkende Kaufkraft,
  • Finanzkrise,
  • Ereignisse wie COVID 19.

Wann sollte eine Restrukturierung in Erwägung gezogen werden?

Erkennt ein Unternehmen bereits die Frühphase einer Krise und reagiert schnell, wird dieser Fall oftmals gar nicht als Restrukturierungsfall betrachtet. Das Unternehmen erholt sich, bevor die harten Boten der Krise oder der Sanierung Einzug halten.

Eine Restrukturierung sollte spätestens in Erwägung gezogen werden bei

  • Zahlungsproblemen (Zunahme der Mahnung von Lieferanten, verspätete Gehalts-zahlungen, Wegfall von Skontozahlungen),
  • negativen oder offensichtlich sinkenden Unternehmensergebnissen,
  • anhaltendem Rückgang des Umsatzes bei zugleich steigenden oder gleichbleibenden Kosten.

Für eine Unternehmensrestrukturierung sind folgende Maßnahmen denkbar:

  • Anpassung von Kostenstrukturen an die veränderten Marktbedingungen, um durch einen marktfähigen Produktmix eine Umsatz- und Gewinnsteigerung zu erzielen,
  • Anpassung von Geschäftsprozessen (neue Software, Warenwirtschaft, SaaS, etc.),
  • Ausgliederung von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Geschäftsbereichen oder Abteilungen (Outsourcing), um Verluste zu vermeiden bzw. zu verringern,
  • Abbau bzw. Überdenken hierarchiescher Unternehmensstufen,
  • Modernisierung der Produktionsanlagen und -maschinen.

Die Aufzählungen sind nicht abschließend und zeigen, dass eine Restrukturierung nicht allein durch die alleinige Anwendung von „Restrukturierungstools“, wie Stundungen, Entlassungen etc., funktioniert.

Jede Restrukturierung ist mit Veränderungen verbunden, die allen Beteiligten vermittelt werden müssen. Das gilt für das Management und sämtlich weiteren betroffenen Mitarbeiter. Dieses „So kann es nicht weitergehen.“ bzw. „So soll es nicht weitergehen.“ sollte im Idealfall nicht von oben verordnet werden. Im besten Fall wird ein „geordneter Rückzug“ vom Management vorgelebt und den Mitarbeitern kooperativ und transparent vermittelt. Teil der Restrukturierung ist die Implementierung und das Leben eines Risikomanagements. Dieses Tool schaut sich an, welche Risiken das Unternehmen bedrohen und wie sie bestmöglich zu beseitigen sind?

Restrukturierung ist kein Schreckgespenst. Aufgabe des Managements von Unternehmen, die sich in der Krise befinden, ist verantwortungsvolles Handeln. Die Grundlage von verantwortungsvollem Handeln, ist eine hervorragende Vorbereitung. Sie dient nicht nur als potentielle Vorlage für Restrukturierungsverläufe, sondern wirkt im besten Fall präventiv.

improve consult ist Spezialist für Unternehmen mit besonderen wirtschaftlichen Herausforderungen. Wir verfügen mit über 250 Restrukturierungsprojekten über ein hohes Experten- und Beraterwissen. Sprechen Sie uns gerne an!

improve consult – Wussten Sie schon?

Das Statistische Bundesamt veröffentlicht jüngst die Zahl der Unternehmens­insolvenzen im April 2022 und gibt dabei einen Ausblick auf die Entwicklung im Juni 2022. Demnach ist die Zahl der beantragen Unternehmens­insolvenzen im April (1248) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,4 Prozent gesunken. Auch der Juni zeigt keine andere Entwicklung: Die Zahl der beantragten Unternehmensinsolvenzen ist gegenüber dem Vormonat Mai nochmals um 7,6 Prozent gesunken. Es wird sogar erwartet, dass sich die Zahl der Unternehmensinsolvenzen kaum verändert. Staatliche Hilfsmaßnahmen und deren Ankündigungen bestimmen weiterhin das Insolvenzgeschehen. Diese dämpfen künstlich die Entwicklung, sodass die aktuellen Insolvenzzahlen die tatsächliche wirtschaftliche Gesamtlage nicht widerspiegeln, so der Vorsitzender des Berufsverbandes der Insolvenzverwalter und Sachwalter Deutschlands (VID) Dr. Christoph Niering. Im Ergebnis wird somit das fortgeführt, was in der Coronazeit angefangen hat. Die neue Bundesregierung setzt die Unterstützungspolitik der alten Regierung in vielen Bereichen fort. Dabei sind die staatlichen Hilfsmaßnahmen weiterhin so massiv, dass sich die Insolvenzzahlen nahezu auf einem Allzeittief befinden. Auch scheint es so, dass Unternehmen zunehmend eine Erwartungshaltung gegenüber der Bundesregierung und dem Gesetzgeber entwickeln, Insolvenzen um nahezu jeden Preis zu verhindern.

improve consult – ESG hohe Relevanz beim Mittelstand (Serie)

Viele mittelständische Unternehmen schreiben das Thema ESG – Environmental, Social und Governance (zu Deutsch: Umwelt, Soziales und Unternehmens­führung) ganz weit oben auf ihre Agenda. Mittlerweile werden sie nämlich genau wie große Konzerne in die Pflicht einer verantwortungsvollen Unternehmens­führung genommen. Eine transparente Darstellung der eigenen Nachhaltigkeits­leistungen (ESG-Reporting) wird künftig ein wichtiger Anhaltspunkt für Investoren und deren Entscheidungen sein.

Denn ESG bedeutet mehr als E-Mobilität und Klimaschutz! Environmental, Social, und Governance bedeutet mehr als den Unternehmensfuhrpark auf E-Mobilität umzustellen oder Solarpanele zu installieren (Environmental). ESG bedeutet zum Beispiel auch, Menschenrechte in der Lieferkette zu achten, geschlechtergerechte Arbeits­bedingungen zu schaffen und die sozialen Auswirkungen des Produktportfolios zum Beispiel auf Konsumenten zu messen und zu verbessern (Social). ESG bedeutet auch, ein nachhaltigkeitsorientiertes Chancen- und Risikomanagement umgesetzt oder Nachhaltigkeit auf Führungsebene, in Rollen und Organisation verankert zu haben (Governance). Und das ist nur eine Auswahl der ESG-Kriterien, die für die Prüfung und Bewertung (ESG-Rating) eines Unternehmens auf Nachhaltigkeit durch Investoren und Ratingagenturen relevant sind.

improve consult berät mittelständische Unternehmen im Rahmen von nachhaltigkeitsbezogener Unternehmens­verantwortung. Sprechen Sie uns an!