Die Renaissance regionaler Lieferketten

Die Renaissance regionaler Lieferketten

Im eigenen Heim ist doch am besten! Diese Erkenntnis ist durch die Corona-Pandemie nicht nur im Tourismus aufgekommen, sondern auch bei vielen Einkäufern und Supply Chain Managern. Eine komplette Re-Regionalisierung der Lieferkette wird jedoch meist nicht möglich sein. Aber die Chancen zur Diversifizierung haben die meisten Unternehmen erkannt und beschäftigen sich nunmehr verstärkt mit regionalen Lieferanten.

Die Vorteile von regionalen Lieferketten sind evident: So existieren innerhalb der Europäischen Union keine Handelshemmnisse, eine Reihe von Partnerländern teilt die gleiche Währung, einige gar den Sprach- oder Kulturraum. Die persönliche Zusammenarbeit, die auch in Zeiten der Digitalisierung von großer Bedeutung ist, lässt sich einfacher organisieren, je näher Lieferanten beheimatet sind. Es ist umweltschonender, Güter nicht um die halbe Welt zu verschicken und je kürzer der Transportweg, desto geringer ist die Gefahr von Transport- und Lieferstörungen. Das wiederum ermöglicht eine höhere Flexibilität durch schnellere Lead Times und geringere Lagerhaltung.

Der Faktor „Kosten“ gab den Ausschlag dafür, dass sich die Beschaffung in den vergangenen 15 Jahren immer stärker nach Asien verlagerte. Die Produktion ist in Ostasien schlicht und einfach günstiger als in Europa. Anders als in den Anfangstagen der Globalisierung ist das Qualitätsniveau heute mit dem unsrigen vergleichbar. Asiatische Anbieter sind auf die Erwartungen westlicher Kunden eingestellt, Transporte günstig und eingespielt.

Als wesentliches Problem bei der Re-Regionalisierung erweist sich vor allem der Mangel von Produktionskapazitäten in Europa. Unternehmen, die es mit der Re-Regionalisierung der eigenen Lieferkette ernst meinen, müssen in vielen Fällen den Aufbau von Fertigungsstätten zunächst einmal unterstützen, bevor sie in größerem Maßstab auf dem eigenen Kontinent beschaffen können. Zu den eingangs genannten Vorteilen einer regionalen Lieferbeziehung kommt die Tatsache, dass eine Steigerung der europäischen Produktion die europäische Wertschöpfung intensiviert und entsprechend neue Arbeitsplätze schafft. Gerade in der aktuellen Rezession, die möglicherweise noch viele Arbeitsplätze vernichten wird, könnte die Re-Regionalisierung von Lieferketten also Perspektiven schaffen.

improve consult ist Spezialist für Unternehmen mit besonderen wirtschaftlichen Herausforderungen. Wir beraten Unternehmen unter anderem in Fragen von Lieferengpässen und Veränderungen von Lieferketten. Sprechen Sie uns gerne an!

improve consult – Wussten Sie schon?

Die Zinspolitik als Steuerungsinstrument gegen die Inflation!

Die Europäische Zentralbank (EZB) nimmt über die Veränderung der Zinssätze, die zwischen Zentralbank und Geschäftsbank berechnet werden, maßgeblichen Einfluss auf die Nachfrage nach Investitionskrediten der Unternehmen oder Konsumkrediten der Haushalte sowie die Kreditnachfrage des Staates.

Erhöht die Zentralbank z. B. ihre Zinsen, um im konjunkturellen Hoch Preissteigerungen zu verringern, werden die Geschäftsbanken die Zinsen, die sie ihren Kunden in Rechnung stellen, ebenfalls erhöhen. Höhere Zinsen bewirken eine geringere Nachfrage nach Krediten z. B. für Investitionen, da die Gewinnaussichten der Unternehmen sinken. Die Folge ist eine verringerte Geldnachfrage, das Preisniveau stabilisiert sich. Eine ähnliche Wirkung haben Zinserhöhungen auf die Konsumgüternachfrage der privaten Haushalte. Sinkende Zinsen haben die gegenteilige Wirkung.

Die EZB steuert somit über die Zinssätze das Zinsniveau im Euroraum. Seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2009 verfolgt die EZB eine Niedrigzinspolitik. Das könnte sich aber nach Beendigung der massiven Staatsanleihenkäufe im Euroraum alsbald ändern. Hiermit ist im Laufe des Jahres 2022 zu rechnen.

improve consult – Was heißt ESG? (Serie)

Nicht nur Kunden und Investoren, sondern auch Behörden nehmen Unternehmen zunehmend in die Pflicht, ihre Nachhaltig­keits­informationen zu erheben und zu veröffentlichen. Dabei stehen die Themen Environment, Social und Governance (ESG) im Mittelpunkt aller geforderten Offen­legungs­verpflichtungen.

Im Bereich Environment sollen sämtliche Aspekte abgedeckt werden, welche in einem unmittelbaren oder mittelbaren Zusammen­hang mit dem Schutz der Umwelt stehen. Hier liegt der Fokus beispielsweise auf der Reduktion von Treibhausgas­emissionen und Umweltverschmutzung, dem Schutz natürlicher Ressourcen und der Förderung nachhaltiger Strategien zum Klimaschutz.

Der Bereich Social konzentriert sich auf teilweise bereits bekannte Themen der Corporate Social Responsibility, um Einhaltung der Menschenrechte entlang der Lieferkette, aber auch auf faire und sichere Arbeitsbedingungen und Inklusion.

Im dritten Bereich Governance liegt der Fokus auf einer nachhaltigen Unterneh­mens­führung. So sollen auch interne Entscheidungs- und Analyseprozesse sowie die allgemein geltenden Werte und Prinzipien den Nachhaltigkeitsgedanken Rechnung tragen.

improve consult berät mittelständische Unternehmen im Rahmen von nachhaltigkeits-bezogener Unternehmensverantwortung (Stichwort: ESG [Environmental Social Governance]). Sprechen Sie uns an!