Reihe „Herausforderungen der Automobilzulieferer“ Folge 5: Brüche in stabilen Kundenbeziehungen / Deutschland steckt in einer gefährlichen Stagnation

Neue Wege gehen

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 Reihe „Herausforderungen der Automobilzulieferer“ Folge 5: Brüche in stabilen Kundenbeziehungen

Die Zusammenarbeit zwischen OEMs (Herstellern) und Zulieferern war in den vergangenen 30 Jahren nie partnerschaftlich und immer von Kostendruck, Lieferanten-Kunden-Beziehung und Generierung von Wettbewerb geprägt. Das wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Ausnahme sind systemrelevante Player in spezifischen und für OEMs kritischen Bereichen.

Durch VUCA (Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit) und die enormen Umbrüche ist es den OEMs kaum noch möglich, verlässliche und stabile Beziehungen zu ihren Lieferanten aufrechtzuerhalten. Die ehemals klare und in gewissen Umfängen vorhersehbare Zukunft löst sich auf, die Verlässlichkeit nimmt rapide ab. Die Folge: Anläufe werden verschoben, Fahrzeugprojekte plötzlich gestrichen, Stückzahlen bleiben deutlich unter der Planung oder steigen stark an. Spezifikationen werden in letzter Minute geändert, kommerzielle Vereinbarungen gebrochen.

Parallel dazu entstehen komplett „neue“ Kundenbeziehungen mit Tech-Start-ups oder asiatischen Start-up-OEMs, die wenig oder keine Kenntnisse von den Mechanismen der Automobilindustrie haben – und dies eventuell auch nicht wollen. Die tektonischen Verschiebungen haben längst begonnen; asiatische und hier insbesondere chinesische OEMs, kombiniert mit dem durch seine Größe an Bedeutung gewinnenden chinesischen Automobilmarkt führen zu einer Veränderung der Kräfteverhältnisse.

China ist für die Automobilindustrie das Maß aller Dinge – und nicht mehr Europa, Japan oder die USA. Sind Daimler, BMW oder Audi die Telefunken, Grundigs und DUALs der 2020-er Jahre? CEOs müssen ihr Unternehmen beim Umgang mit ihren Kunden an die neuen globalen Machtverhältnisse anpassen.

Bei Rückfragen steht Ihnen das Team der improve consult gerne zur Verfügung.

Wussten Sie schon?

Weltweit weniger Wachstum! Die Auswirkungen des Coronavirus auf die Weltwirtschaft sind schon spürbar – und es gibt noch schlimmere Szenarien.
Niemand kann sich erinnern, dass es in der Geschichte der G-20-Treffen eine solche Absage gegeben hat wie jetzt beim Finanzministertreffen vom 21. bis 22.02.2020 im saudischen Riad. Die Regierung in Peking verzichtete darauf, eine hochrangige Delegation zu senden. Der Grund: das Coronavirus. Das Virus und die sich ausbreitende Epidemie waren eines der beherrschenden Themen auf dem turnusmäßigen Treffen der Finanzminister aus den 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländern. Dabei ging es vor allem um die Auswirkungen der Epidemie auf das wirtschaftliche Wachstum.

Und die sind bereits spürbar: IWF-Chefin Kristalina Georgiewa senkte in Riad die gerade erst im Januar 2020 verkündeten Wachstumsprognosen für das laufende Jahr; für China um 0,4 Prozentpunkte auf 5,6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Und für die Welt um 0,1 Prozentpunkte auf noch 3,2 Prozent des globalen Bruttoinlandprodukts. Selbst diese Zahlen gelten nur für den Fall, dass China die Epidemie eindämmen und im zweiten Quartal 2020 zur Normalität zurückkehren kann.

Genau für diese unvorhersehbaren Fälle bedarf es eines präventiven Katastrophen-managements. Wie im Newsletter 01/2020 beschrieben haben lediglich 40 Prozent der Unternehmen einen Plan zur Krisenprävention. Das Coronavirus macht aber deutlich, wie wichtig es ist, sich mit möglichen, zukünftigen Krisen im Vorfeld zu beschäftigen.

Die improve consult ist auf den Umgang mit Unternehmenskrisen spezialisiert und erarbeitet vielfach präventive Krisenpläne zur nachhaltigen Sicherung von Unternehmen. Die improve consult steht Ihnen gerne bei Rückfragen zum Thema „präventive Krisenpläne“ zur Verfügung.

improve consult – Deutschland steckt in einer gefährlichen Stagnation

Das Wirtschaftswachstum ist im vierten Quartal des vergangenen Jahres auf der Stelle getreten. Vor allem die Industrie zog das BIP (Bruttoinlandsprodukt) in die Tiefe. Für die kommenden drei Monate fürchten Ökonomen einen weiteren Rückgang.

Die Halbwertszeiten von Wirtschaftsstatistiken und Prognosen werden immer kürzer. Vor nicht einmal einem Monat rechnete das Statistische Bundesamt bei der Vorstellung der jährlichen Wachstumszahlen für Deutschland noch mit einem leichten Plus im vierten Quartal. Die Bundesregierung sprach vor gut drei Wochen im Jahreswirtschaftsbericht 2020 davon, dass die deutsche Wirtschaft wieder Fahrt aufgenommen hat. Doch Statistiker und Politiker wurden jetzt von der Realität eingeholt. Die deutsche Wirtschaft ist im vierten Quartal auf der Stelle getreten. Das Statistische Bundesamt vermeldete ein „Wachstum“ von 0,0279 Prozent im Vergleich zum Vorquartal.

Deutschland steckt nun in einer gefährlichen Stagnation. Denn in den Zahlen für das vierte Quartal sind noch nicht die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Epidemie enthalten. Die dürften das exportlastige Deutschland mit voller Wucht im ersten Quartal treffen. Damit könnte es im Auftaktquartal 2020 zu einem Minus kommen. Bei zwei Negativquartalen in Folge sprechen Ökonomen von einer Rezession.

Das Coronavirus stellt ein Risiko für die globale Erholung dar, da die Hoffnungen auf einer Belebung der chinesischen Wirtschaft ruhen, so führende Ökonomen in Deutschland. Dieser Faktor dürfte das deutsche Wachstum im ersten Quartal 0,2 Prozentpunkte kosten. Die Ökonomen rechnen damit, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt zwischen Januar und März um 0,1 Prozent schrumpfen wird.

Im vierten Quartal zog die Industrie das deutsche BIP-Wachstum in die Tiefe. Allein im Dezember brach die Industrieproduktion um 3,5 Prozent ein. Es war das größte Minus seit der Finanzkrise und der fünfte Rückgang in sieben Monaten. Gleichzeitig signalisieren die Auftragseingänge im verarbeitenden Gewerbe keine rasche Erholung. Im Dezember wurden 2,1 Prozent weniger Maschinen und sonstige Industrieprodukte bei Firmen in Deutschland geordert. Vor allem auch das Ausland wird zurückhaltender. Die Exporte stiegen im Dezember nur noch um 0,1 Prozent nach einem Minus von 2,2 Prozent im November.

Die Finanzmärkte reagierten unterschiedlich auf die Zahlen. Der Euro fiel auf 1,0830 Dollar, den tiefsten Stand seit drei Jahren. Dagegen legte der Deutsche Aktienindex Dax sogar leicht zu. Hier überwog offensichtlich die Erleichterung darüber, dass Deutschlands BIP im vierten Quartal nicht ins Minus gerutscht ist.

Die Wachstumsschwäche trifft Deutschland zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Nach dem angekündigten Rücktritt der CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer scheint die Bundesregierung noch weniger handlungsfähig. Ökonomen sehen das Risiko, dass sich die CDU eher um sich selbst als um die Wirtschaft im Lande kümmern könnte. Alles in Allem somit eher trübere Aussichten.

Die improve consult steht Ihnen gerne bei Rückfragen zum Thema „Deutschland steckt in einer gefährlichen Stagnation“ und die möglichen Auswirkungen auf Ihr Unternehmen gerne zur Verfügung.