Quo vadis Automobilzulieferer?

Quo vadis Automobilzulieferer?

Nach der Krise ist vor der Krise. Nachdem die Coronapandemie überwunden scheint, verdienen die Zulieferer wieder gutes Geld. Allerdings bleibt die große Herausforderung der Elektromobilität bestehen. Wohin führt der Weg der Automobilzulieferer?

Eigentlich müsste doch alles eitel Sonnenschein sein. Im letzten Jahr stieg der Umsatz der deutschen Automobilindustrie auf 506 Milliarden Euro. Das sind 23 Prozent mehr als 2021; sicher auch eine Folge der Coronakrise, die sich in den Bilanzen der Automotive-Unternehmen weniger niederschlägt. Studiert man die Statistik der beeindruckenden Bilanz, öffnet sich eine Schere zwischen Zulieferern und den OEMs. Während die Autobauer mit einem Plus von 28 Prozent dicke schwarze Zahlen schreiben, verzeichneten die Zulieferer lediglich ein Plus von sechs Prozent. Ein Menetekel kommender Jahre?

Ein wichtiger Wachstumstreiber ist weiterhin der Export von Automobilen und Fahrzeugteilen, der 2022 um 16 Prozent anstieg. Allerdings war nicht China der Hauptabnehmer, sondern die USA. Über den Atlantik flossen um 37 Prozent mehr Teile und Vehikel als im Jahr zuvor. China legt in der Ausfuhrbilanz um neun Prozent zu und war trotz der dortigen Coronapandemie der zweitwichtigste Exportmarkt der deutschen Automobilindustrie. Allerdings sind die Zuwächse im Reich der Mitte mit Vorsicht zu genießen und nicht zwingend für die Zukunft gesetzt. Zum einen strebt das große asiatische Land eine Autonomie an, und zum anderen könnte die geopolitische Lage die Ausfuhr in diese Region behindern.

Erschwerend kommt hinzu, dass die fetten Jahre der Automobilindustrie bald vorbei sein könnten. Noch sind die Auftragsbücher voll, aber vor allem die asiatische Konkurrenz wird im Zeitalter der Elektromobilität stärker und der Kampf härter. Bosch geht von einer deutlichen Abkühlung der Weltwirtschaft aus und rechnet 2023 mit einem Plus von lediglich 1,7 Prozent. Während die Automobilhersteller trotz Krise derzeit prächtig verdienen, stehen viele Zulieferer mit dem Rücken zur Wand. Allerdings habe sich der Automobilstandort Deutschland in den vergangenen Jahren trotz der äußerst schwierigen Rahmenbedingungen als extrem widerstandsfähig erwiesen. Diese Resilienz ist auch in Zukunft nötig, denn das wirtschaftliche Klima bleibt weiterhin rau. Immerhin hat Continental in den ersten drei Monaten dieses Jahres das Ebit um 35 Prozent auf 578 Millionen Euro gesteigert. Die operative Marge legte um einen Prozentpunkt auf 5,6 Prozent zu.

Die Zukunft bleibt und wird herausfordernd für die Zuliefererbranche. Aber dem Wandel haben sie sich in der Vergangenheit immer wieder stellen müssen. Bleibt also der Optimismus, dass dies auch in Zeiten der Elektromobilität eine Erfolgsgeschichte wird.

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improve consult – Wussten Sie schon?

Im 1. Halbjahr 2023 haben deutlich mehr Unternehmen Insolvenz angemeldet als im Vorjahres­zeitraum. So wurden zwischen Januar und Juni 8.400 Unternehmens­insolvenzen registriert. Das sind 16,2 Prozent mehr als im 1. Halbjahr 2022 (7.230 Fälle). Eine höhere prozentuale Zunahme gab es im Vergleichs­zeitraum zuletzt 2002. Die enormen Kosten­belastungen durch zu hohe Energie- und Material­preise zeigen Wirkung. Nach Jahren sinkender Insolvenz­zahlen hat sich der Trend gedreht. Verschärft hatte sich der Gegenwind auch durch das schlechte Konsumklima. Die Inflation verunsichert Verbraucher und bremst die Kauflaune deutlich. Für viele Betriebe werden die großzügig verteilten Staatsgelder der Vergangenheit jetzt zum Bumerang. Die Rückzahlungen der Hilfen und die teils verschleppte Anpassungen des Geschäfts­modells führen bei dauerhaft steigenden Zinsen in die finanzielle und wirtschaftliche Sackgasse. Insbesondere bei mittleren und großen Unternehmen steigt die Zahl an Insolvenzen. Die Fallzahlen bei Groß­unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern lag um rund 67 Prozent über dem Vorjahreswert. Bei Unternehmen mittlerer Größe mit 51 bis 250 Beschäftigten nahmen die Insolvenzen sogar um 133,3 Prozent zu.

improve consult – Bauwirtschaft vor großen Herausforderungen

Die Rahmenbedingungen für die Bauwirt­schaft haben sich markant verschlechtert und trüben die Aussichten für die Baukonjunktur in 2023 deutlich ein, so die meisten Experten des Deutschen Baugewerbes.

Seit einigen Monaten verzeichnet das Baugewerbe rückläufige Auftrags­eingänge. Die Baubranche erwartet für dieses und für 2024 fallende Umsätze. Einige Bauunternehmen verzeichnen Umsatz­einbrüche zwischen 50 und 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nach Jahren des Wachstums haben sich die Aussichten für 2023 stark eingetrübt. Diese Entwicklung wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch noch 2024 negative Auswirkungen auf die Baubranche haben.

Mit Blick auf den in vielen Städten fehlenden bezahlbaren Wohnraum sind die möglichen Auswirkungen sehr kritisch einzuschätzen. Die Wohnungs­bau­ziele der Bundesregierung von 400.000 neuen Wohnungen im Jahr dürften für das Jahr 2023 und 2024 weit verfehlt werden.

Aber auch die beiden Bausparten Wirtschaftsbau und öffentlicher Bau sind rückläufig, wie unter anderem die sinkende Nachfrage nach Büro- und Fabrikgebäuden zeigt.

Der Mix von steigenden Energie- und Material­preisen sowie Finanzierungs- und Lebens­haltungs­kosten wirkt sich zunehmend auf die Nachfrage nach Bauleistungen aus.

Die Branche benötigt Investitions­anreize durch unkomplizierte Förder­bedingungen für den Wohnungsbau sowie öffentliche Investitionen. Wenn sich die Lage am Bau nicht schnell verbessert, kann dies vermehrt zu Kurzarbeit bzw. Entlassungen führen und es kommt möglicherweise verstärkt zu Unternehmensinsolvenzen. improve consult berät mittelständische Bauunternehmen und Unternehmen im baunahen Handwerk. Sprechen Sie uns an!