Die Druckindustrie muss innovativ sein, um gegen das aktuell schwierige Umfeld gewappnet zu sein. Nachfolgend werden einige Themenfelder dargestellt, die für die Zukunft der Druckindustrie besonders wichtig sind.
Immer mehr Druckerzeugnisse werden durch digitale Alternativen verdrängt, immer mehr Werbebudgets von Offline- auf Online-Medien umgeschichtet. Dieser Trend wirkt sich schon seit Jahren negativ auf die Druckindustrie aus, die durch hohen Wettbewerbsdruck und immer anspruchsvollere Aufträge vor weiteren Herausforderungen steht. Hinzu kommen die deutlich gestiegenen Energiepreise und andere Belastungen wie Strafzölle auf chinesische Papierimporte.
Seit einigen Monaten verschärft sich diese Krise noch einmal, da die Rohstoffpreise in bisher unbekannte Höhen gestiegen sind und sich nun sogar Engpässe bei der Papierversorgung einstellen. Wie eine Umfrage unter Druck- und Medienverbänden ergab, haben 72 Prozent der Branchenbetriebe im Jahr 2022 bereits Aufträge aufgrund der Papierknappheit verloren. Mit anderen Worten: Obwohl die Nachfrage nach Druckerzeugnissen seit Jahren sinkt, kann sie mitunter kaum noch befriedigt werden – und dann nur zu Preisen, die kaum noch konkurrenzfähig sind. Denn die Betriebe versuchen, die enorme Teuerungsrate mit Verkaufspreissteigerungen gegenüber ihren Abnehmern zu kompensieren.
Was sind insofern die Treiber der Branche? Die wesentlichen Themenfelder – wie auch in anderen Branchen – sind die Konnektivität, Digitalisierung und Automatisierung. Diese Themen sorgen dafür, dass Produktionsprozesse effizienter, nachhaltiger, qualitativ hochwertiger, kontrollierter und im Endeffekt rentabler ablaufen. Diese Entwicklung gelingt aber nur noch mit stärkerer Konzentration auf den Digitaldruck sowie Investitionen in neue innovative Lösungen, beispielsweise in den Bereichen Augmented Reality und 3D-Druck. Print werde allerdings auch in Zukunft seine Berechtigung am Markt haben. Haptisch erlebbare Bücher, gedruckte Werbung und Presseerzeugnisse sowie bedruckte Verpackungen seien für die Gesellschaft weiterhin unverzichtbar.
Der mittelfristige Erfolg der Druckbranche hängt in hohem Maße von der erfolgreichen Implementierung angepasster Geschäftsmodelle und technologischer Fortschritte ab. Eine nachfolgenden Auswahl von Trends und neuen Technologien soll zeigen, was die Branche in den folgenden Jahren bewegt.
Auch die Druckindustrie widmet sich verstärkt Plattformlösungen, die in anderen B2B-Branchen teilweise längst etabliert sind. Ein Beispiel ist die Print-Intelligence-Plattform, die mittels Künstlicher Intelligenz die effizienteste Maschine für das jeweilige Druckprodukt findet. Der Algorithmus führt alle relevanten Parameter einer Druckproduktion zusammen, von der Anfrage über die Druckpreiskalkulation bis hin zur Bestellung.
Dank des Höhenflugs des E-Commerce boomt der Verpackungsbereich. Um den Anforderungen der Hersteller gerecht zu werden, sind hochgradige Prozessautomatisierung und der Einsatz von 3D-Tools künftig unerlässlich. Dafür bedürfe es konnektiver Technologie, wie beispielsweise integrierte, unternehmensübergreifende „Brand Platforms“ mit Workflow-, PIM- und DAM-Funktionalität.
Auch der 3D-Druck entwickelt sich permanent weiter. So hält bei der additiven Fertigung von Kunststoffen beispielsweise die völlig neue STEP-Technologie Einzug, die sich am Offset-Druck aus dem 2D-Bereich orientiert. Grundlage für Ihren Ansatz ist die Verwendung einer elektrostatisch geladenen Rolle, ähnlich der von derzeitigen Fotokopierern. Die Produktionsgeschwindigkeiten sind bis zu 50 Mal höher als bei den schnellsten alternativen Verfahren.
improve consult hat bereits zahlreiche Druckereien im Rahmen der Transformation des Geschäftsmodells beraten. Sprechen Sie uns bei Fragen an!
improve consult – Wussten Sie schon?
19,0 % mehr Unternehmensinsolvenzen im Mai 2023 als im Vorjahresmonat!
Im Mai 2023 haben die deutschen Amtsgerichte nach endgültigen Ergebnissen 1478 beantragte Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Das bedeutet einen Anstieg um 19,0 % gegenüber Mai 2022. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen nimmt bereits seit August 2022 kontinuierlich zu.
Die Forderungen der Gläubiger aus den im Mai 2023 gemeldeten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte auf knapp 4,0 Milliarden Euro. Im Mai 2022 hatten die Forderungen bei knapp 2,2 Milliarden Euro gelegen
Bezogen auf 10.000 Unternehmen gab es insgesamt im Mai 2023 in Deutschland 4,4 Unternehmensinsolvenzen. Die meisten Insolvenzen je 10.000 Unternehmen entfielen auf den Wirtschaftsabschnitt Verkehr und Lagerei mit 8,7 Fällen. Dann folgten die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (zum Beispiel Zeitarbeitsfirmen) mit 7,4 Fällen. Die geringste Insolvenzhäufigkeit mit 0,3 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen gab es in der Energieversorgung. (Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis), 2023)
improve consult – Projektentwickler – wenig in Planung, vieles verzögert!
Bei den Projektentwicklern ist die Krise nun deutlich sichtbar angekommen. Eine aktuelle Auswertung zeigt, wie stark das Projektentwicklungsvolumen geschrumpft ist.
Der Projektentwicklermarkt in den deutschen A-Städten leidet unter der aktuellen Krise. Das gesamte Projektentwicklungsvolumen der deutschen Top-7-Städte Frankfurt, Hamburg, München, Düsseldorf, Köln und Stuttgart schrumpft im Vergleich zu 2022 um 5,7 Prozent. Erheblich vom Rückgang betroffen sind Wohnprojektentwicklungen mit -7,4 Prozent oder 1,6 Millionen Quadratmetern. Das Segment Büro hingegen schrumpft „nur“ um 5,3 Prozent gegenüber der Vorjahresauswertung.
Der Rückgang ist vor allem im sogenannten Trading Development zu verzeichnen, also den klassischen Projektentwicklungen zum Verkaufszweck. Mit einem Gesamtminus von 8,8 Prozent ist das der stärkste je gemessene Rückgang. Die Projektentwicklungen für die Eigennutzung oder Bestandshaltung – Investor Developments – wirken derzeit eher stabilisierend für den Markt. Dort beträgt der Rückgang 2,0 Prozent.
(Quelle: im immobilienmanger 2023)