Neue Reihe „Herausforderungen der Automobilzulieferer“ Folge 2: Sinkende Margen / Die meisten Unternehmenssparprogramme verfehlen ihr Ziel

Herausforderungen der Automobilzulieferer

improve consult – Neue Reihe „Herausforderungen der Automobil­zulieferer“ Folge 2: Sinkende Margen

2010 bis 2018 waren für die Automobil­zu­liefer­industrie fette Jahre, geprägt durch permanentes Wachstum, weitgehende Kostenkontrolle, Stärkung der Eigenkapital­strukturen, solide Finanzen und verbesserte Wettbewerbs­fähigkeit.

Die kommenden Jahre werden für die Branche der Automobil­zulieferer deutlich schwieriger. Ursachen hierfür sind über­pro­por­tional gestiegene und steigende Kosten wie z.B. Lohnsteigerung im Osten, hohe Abschlüsse im Westen, steigende Rohstoff­preise sowie geringe Material­kosten­reduzierungen. Hinzukommen erschwerte Finanzierungs­bedingungen durch steigende Zinsen, da die Automobil­branche bei den Finanz­instituten als „Krisen­industrie“ bewertet wird. Aber auch sinkende Produktivitäts­verbesserungen, steigende Logistikkosten sowie hohe Investitionen für Innovation fordern ihren Tribut.

Die durchschnittliche EBIT-Marge von acht Prozent bei Zulieferkonzernen und sechs bis sieben Prozent bei Mittelständlern wird bis 2025 auf circa fünf Prozent sinken. Insofern müssen die Verantwortlichen in den dauerhaften „Sanierungsmodus“ schalten, um permanent die Wirtschaftlichkeit ihres hochkomplexen Wertschöpfungssystems in einer sich ständig wandelnden Welt zu sichern.

Bei Rückfragen steht Ihnen das Team der improve consult gerne zur Verfügung.

Wussten Sie schon?

Sogenannte „Zombie-Unternehmen“ sind unter anderem der Nährboden für die zukünftige Erhöhung der Insolvenzzahlen. Diese Unter­nehmen sind trotz negativer Ergebnisse nicht aus dem Markt ausge­schieden. Es sind nicht wenige Unter­nehmen in Deutschland, die trotz guter Wirtschafts­lage in den letzten Jahren fortwährend Verluste erwirtschafteten. Trotz einer seit geraumer Zeit anhaltenden Hochkonjunktur erreichten in dem hier zugrundeliegenden Überprüfungs­zeitraum 2014 bis 2016 6,8 Prozent aller betrach­te­ten Unternehmen nicht ein einziges Mal ein positives Betriebs­ergebnis. Sie sind der Humus künftiger Insolvenz­entwicklung.

Wenn Unternehmen in der Regel bereits zwei Jahre in Folge ein negatives Betriebs­er­geb­nis aufweisen, setzen sich die Verlust­phasen mit hoher Wahrscheinlich­keit fort. So lassen sich chronische Verlust­unter­nehmen oftmals im Zeit­ablauf identifizieren. Nur eine Minder­heit (28,8 Prozent) schaffte nach zwei fortwährenden Verlustjahren wieder den Turnaround ins Plus. Bei den meisten schloss sich ein weiteres Verlust­jahr an. Gleichwohl erzielte die überwiegende Mehrheit aller deutschen Unternehmen Gewinne und blieb während des gesamten Betrachtungs­zeitraums stets verlustfrei. Im aktuelleren Betrachtungs­zeitraum von 2014 bis 2016 waren es 75,5 Prozent.

Quelle: Creditreform 2019

improve consult – Die meisten Unternehmenssparprogramme verfehlen ihr Ziel

Neun von zehn deutschen Unternehmen verfehlen ihre selbstgesteckten Ziele zur Kostensenkung. Die Programme sind zu kurzfristig ausgerichtet und adressieren nur Teilbereiche – in Zeiten des drohenden Abschwungs ist das eine beunruhigende Nachricht.

Die schwächelnde Konjunktur treibt vielen CFOs tiefe Sorgenfalten ins Gesicht, und eine Antwort auf den drohenden Abschwung ist schnell zur Hand: Ein Programm zur Kostensenkung muss her. Doch neun von zehn deutschen Unternehmen verfehlen bei Sparprogrammen ihre selbstgesteckten Ziele, ergab eine neue Studie „Strategische Kostentransformation 2019“ von Deloitte.

Dabei stehen vielen Unternehmen noch weitere Kostensenkungsprogramme bevor: 60 Prozent der Befragten in Deutschland halten ein solches Programm in den kommenden 24 Monaten in ihrem Unternehmen für wahrscheinlich. International sind es sogar 71 Prozent der Befragten.

Für die Programme setzen sich die Führungskräfte Vorgaben: 46 Prozent der deutschen Unternehmen wollen mit ihren Programmen eine Kostensenkung von 10 bis 20 Prozent erzielen, 31 Prozent der Befragten wollen die Kosten sogar um mehr als 30 Prozent drücken. Der Studie zufolge scheitert trotz der konservativen Planung noch die deutliche Mehrheit der Unternehmen daran, diese selbstgesteckten Ziele zu erreichen. Nur eines von zehn Unternehmen erreicht die angepeilten Kosteneinsparungen – die große Mehrheit der Firmen hingegen setzt lediglich auf inkrementelle Sparmaßnahmen, die nur begrenzte und kurzfristige Sparpotenziale bieten.

Auch digitale Lösungen, mit denen sich Kosten senken ließen, werden häufig nur unzureichend implementiert. Der Grund hierfür liegt darin, dass vielfach keine ausreichende Digitalkompetenz im Unternehmen vorzufinden ist. Insofern müssen bestehende Geschäftsmodelle konsequenter neu ausgerichtet und auch digitale Tools wie beispielsweise Automatisierungslösungen zur Effizienzsteigerung eingesetzt werden.

Problematisch ist in diesem Zusammenhang, dass Unternehmen keine klare Berechnungsgrundlage für Kostenverbesserungen bei der Umsetzung von Sparprogrammen haben. Ebenso werden unrealistische Ziele angesetzt, die schnell zu Demotivation im Unternehmen führen. Nicht selten fehlt auch ein effektives ERP-System, um die Fortschritte von Kostensenkungsprogrammen besser antizipieren und messen zu können. Die notwendige Berichterstellung und Nachverfolgung der Programme ist ebenfalls vielfach unzureichend. Und nicht zuletzt sind interne Widerstände und mangelnde Akzeptanz der Lösungen ein großes Problem bei der Umsetzung der Maßnahmen.

improve consult begleitet Unternehmen bei der Implementierung und Umsetzung von bedarfsgerechten und realistischen Kostensenkungsprogrammen.improve consult steht Ihnen bei Rückfragen gerne zur Verfügung.