Maßnahmen von Unternehmen auf die Corona-Krise / Gute Chancen zur Transformation des Geschäftsmodells in Zeiten von Corona

Kurzarbeit

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Maßnahmen von Unternehmen auf die Corona-Krise

Drei von vier Unternehmen erwarten eine negative Auswirkung der Corona-Krise. Am stärksten betroffen sind die Branchen Beherbergung und Gastronomie, Gesundheits- und Sozialwesen und übrige personennahe Dienstleistungen, Fahrzeug- und Maschinenbau sowie die Nahrungsmittelproduktion. Am häufigsten sehen sich Unternehmen durch den Rückgang der Nachfrage sowie Liquiditätsengpässen betroffen. Etwa die Hälfte der negativ betroffenen Unternehmen musste zudem vorrübergehend Betriebsteile oder ganze Betriebseinheiten schließen, hatten logistische Schwierigkeiten beim Absatz der eigenen Produkte oder Schwierigkeiten beim Bezug von Vorleistungen oder Zwischenprodukten. Knapp drei Viertel der Unternehmen erwarten Umsatzeinbußen im zweiten Quartal 2020 in Höhe von durchschnittlich 55 Prozent. Diese Ausführungen sind das Ergebnis einer Studie des BMWi (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie) aus Mai 2020.

Was haben die Unternehmen in der Regel getan, um sich der Krise zu erwehren?

Viele Kleinunternehmen haben die Soforthilfen des Bundes und der Länder genutzt. Darüber hinaus nutzen Unternehmen die Möglichkeit der Kurzarbeit sowie der Steuerstundung. Aber auch mit dem Abbau von Überstunden, Home Office oder Arbeitszeitverkürzungen wurde personalpolitisch auf die Krise reagiert.

Zahlreiche Unternehmen haben zudem ihre Leistungspalette im Zuge der Corona-Krise erweitert und verstärkt und vermehrt auf digitale Vertriebswege gesetzt. Unternehmen, die Investitionen getätigt haben, haben am häufigsten in Maßnahmen zum Gesundheits- oder Arbeitsschutz und digitale Ausstattung oder Strukturen investiert. Auf der anderen Seite wurden geplante Investitionen unter anderem in Renovierungs- und Sanierungsarbeiten oder Forschung und Entwicklung zunächst ausgesetzt.

Wussten Sie schon?

Die Corona-Pandemie wird mit großer Wahrscheinlichkeit im Herbst 2020 eine große Insolvenzwelle auslösen, so die Einschätzung vieler Insolvenzverwalter. Auch werden die KfW-Kredite nicht als Lösung für solche Unternehmen angesehen, die sich bereits zuvor in Schieflage befanden. Nach Expertenmeinungen werden die Insolvenzen im Jahr 2020 um 20 Prozent steigen. Gemessen an den Zahlen des Jahres 2019, als 18.749 Unternehmens-insolvenzen gemeldet wurden, wäre das ein Plus von mindestens 3.750 Unternehmen.

Ein Grund für die voraussichtliche Verlagerung der Insolvenzwelle in den Herbst 2020 ist, dass Unternehmen, die durch das Coronavirus in die Krise geraten sind, von der Insolvenzantragspflicht befreit wurden. Diese Ausnahmen gelten jedoch derzeit nur bis Ende September 2020. Lauft diese Frist aus – und sollte sie nicht prolongiert werden – wird die Zahl der Firmenpleiten steigen. Für den Fall, dass die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht noch bis Ende März 2021 verlängert werden sollte, dürfte dies die Pleitewelle lediglich zeitlich nach hinten verschieben. Für manche Firmen könnte aber der Gang zum Insolvenzgericht bereits im Juni 2020 notwendig sein. Dann könnten beispielsweise solche Unternehmen zur Insolvenzantragstellung gezwungen sein, deren Anträge auf Kredite und Hilfsmittel abgelehnt wurden.

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Die meisten Unternehmen starten in Krisenzeiten ihre klassischen Kostensenkungs-programme. Diese Programme werden bei der Warenhauskette Galeria Kaufhof, ThyssenKrupp und vielen anderen Unternehmen notwendigerweise durchgeführt. Dies ist insoweit richtig, um u.a. die notwendige Liquidität zu sichern. Parallel dazu stellt sich jedoch die Frage, ob nicht gleichzeitig eine tiefgehende zukunftssichernde Transformation des bestehenden Geschäftsmodells notwendig ist. Nicht zuletzt hat die Corona-Krise verdeutlicht, wie wichtig z.B. die digitale Leistungsfähigkeit für den Erfolg von Unternehmen ist bzw. sein wird.

Die Umgestaltung eines Geschäftsmodells, somit die Transformation, ist eine der größten Herausforderungen, denen sich Unternehmen stellen können. Nichts bleibt so, wie es war; die komplette Bandbreite der „Stakeholder“ wird in weiten Teilen neu definiert und sortiert. Geschäftsbereiche werden verlagert oder unter Umständen sogar aufgegeben. Egal in welcher Branche ein Unternehmen tätig ist, nichts ist so beständig wie der Wandel und dies bewahrheitet sich in der globalen Covid-19-Pandemie mehr denn je. Alle Unternehmen müssen in die Offensive gehen, um ihr bestehendes Geschäftsmodell zu überarbeiten oder neue Einnahmequellen in angrenzenden Geschäftsbereichen zu erschließen. Das ist notwendig, um Wettbewerbspositionen zu verteidigen oder auch Margensprünge abbilden zu können.

Um eine erfolgreiche und gut gesteuerte Transformation zu durchlaufen, ist es wichtig, dass die Verantwortlichen regelmäßig das Unternehmensportfolio und -leistung entlang der gesamten Wertschöpfungskette bewerten, um neue Optionen für die Transformation zu identifizieren. Der börsennotierte, produzentenunabhängige Stahl- und Metallhändler Klöckner & Co SE ist ein gutes Beispiel für eine gelungene Transformation. Das Unternehmen plant, seine Liefer- und Leistungskette durchgängig zu digitalisieren und die Einführung einer unabhängigen offenen Industrieplattform voranzutreiben, die zur führenden vertikalen Plattform der Stahl- und Metallbranche werden soll. Um dies zu erreichen, hat Klöckner & Co SE ein eigenes Group Center of Competence für Digitalisierung gegründet. Dort arbeiten mittlerweile über 90 Mitarbeiter in den Bereichen Produktinnovation, Softwareentwicklung, Onlinemarketing und Business Analytics.

Ebenso benötigen Sie für eine erfolgreiche Transformation „Nordstern-Ziele“, somit eine belastbare und im Unternehmen kommunizierte Vision. Der Autobauer VW hat seine Vision “Shaping mobility – for generations to come“ jüngst neu formuliert. Es geht nicht mehr primär um das Herstellen von Autos, sondern um die Emotionalisierung, Elektrifizierung und die Digitalisierung des Kernprodukts. Hierfür soll mittel- bis langfristig der Anteil an Elektromotoren auf größer 50 Prozent gesteigert werden.

Um alle Beteiligten mit auf die Transformationsreise zu nehmen, benötigt das Unternehmen eine „Transformations-Story“. Die Neuausrichtung eines Unternehmens bedeutet eine vielfach einschneidende Veränderung in vielen Unternehmensbereichen. Bei solchen Veränderungsprozessen wird man zwangsläufig auf Widerstand bei den Mitarbeitern treffen, die von der Transformation am meisten „negativ“ betroffen sind. Eine Transformations-Story hilft hierbei, die Notwendigkeit von Veränderung zu erläutern und die Betroffenen zu Beteiligten zu machen.

Nicht zuletzt ist es im Rahmen eines solchen Projekts erlaubt und notwendig, „out-of-the-box“ zu denken. „Geht nicht“ gibt es in diesen Überlegungen nicht. Alles ist zugelassen und alles wird betrachtet. Unternehmen müssen das Weitwinkelobjektiv aufsetzen. Hilfreich hierbei sind Vorbilder aus der Start-up Szene, die unkonventionell bestehende und tradierte Geschäftsmodelle angreifen.

Wenn die Corona-Krise uns eins gelehrt hat: Ein fades „Nein“ oder „Das geht nicht“ wird es in Zukunft nicht mehr so leicht geben. Denn wie wäre es sonst zu erklären, dass das Thema „Homeoffice“ in der Vergangenheit doch eher verhaltend umgesetzt wurde und plötzlich in Krisenzeiten das Allheilmittel ist. Viele Unternehmensprozesse und -strukturen werden in Zukunft hinterfragt; und das ist auch gut so!

Die improve consult als Turnaround Experte wird bei zahlreichen Transformationsprozessen involviert. Unsere Lösungsansätze bestehen u.a. darin die analoge Welt mit der digitalen Welt intelligent zu verknüpfen.