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Reihe „Herausforderungen des stationären Handels“ Folge 1
Der stationäre Handel hat es in Zeiten von Digitalisierung und des boomenden Online-Handels nicht leicht. Wie steht dieser aktuell im Vergleich zum Online-Handel da und wie sieht die Zukunft aus? Diese Fragen werden wir in unserer Newsletter-Reihe „Herausforderungen des stationären Handels“ beantworten.
Stationärer Handel oder Online-Shopping – heutzutage haben die Kunden die Qual der Wahl. Sie können ihre Artikel entweder im Geschäft kaufen, also auf die gewissermaßen „klassische“ Weise oder aber die vielen Möglichkeiten nutzen, die ihnen das Internet bietet. Shopping gemütlich von zu Hause aus per Mausklick oder von unterwegs über das Smartphone oder Tablet – für viele Menschen ist das inzwischen Alltag.
Der stationäre Handel hat es im Zuge dieser Entwicklung alles andere als leicht. Nicht umsonst sind Innenstädte (früher die „Hochburgen“ des Einzelhandels), heute oft leerer und nicht mehr so hoch frequentiert wie im „Prä-Internet“-Zeitalter. Sie locken die Massen nicht mehr in dem Maße an wie früher, bedingt auch durch die zunehmenden Leerstände.
Drei großen Herausforderungen sieht sich der stationäre Einzelhandel künftig ausgesetzt:
- die weiter voranschreitende Vernetzung
- die hohe Verbreitung der mobilen, webfähigen Endgeräte
- die steigende gesellschaftliche Akzeptanz und Nutzung von „E-Commerce“
Wussten Sie schon?
Die Zahl der weltweiten Firmenpleiten wird 2019 bereits das dritte Jahr in Folge steigen. Die Firmenpleiten werden nach einer im Januar 2019 von dem Kreditversicherer Euler Hermes veröffentlichten Insolvenzstudie um 6 Prozent zunehmen. Diese Anzeichen deuten auf eine weltweit schwächelnde Konjunktur hin. Ursache hierfür ist, dass viele Länder zu langsam wachsen, um die Insolvenzen stabil zu halten.
Die rote Laterne dürfte erneut an China gehen. Dort wird im laufenden Jahr eine weitere Pleitewelle erwartet. Experten sagen einen Anstieg der Fälle um 20 Prozent voraus, nachdem 2018 sogar eine Zunahme um rund 60 Prozent registriert wurde.
In Westeuropa sollen die Insolvenzen um voraussichtlich drei Prozent zulegen. Haupttreiber bleibt demnach wegen der Brexit-Unsicherheit Großbritannien. Aber auch in Frankreich, Spanien und Italien dürften mehr Geschäfte aufgeben. Dagegen wird für Deutschland, die USA und den Niederlanden eine Stagnation erwartet.
Wachstum und Nachfrage reichten in vielen Ländern und bei zahlreichen Unternehmen nicht mehr aus, um Produktions- und Finanzierungskosten oder Investitionen im Zuge eines Strukturwandels zu decken. Weitere Gründe sind das Ende des leichten Geldes, eine historisch hohe Verschuldung von Unternehmen, neue Insolvenzregeln oder, wie in China, die wesentlich größere Bereitschaft, Insolvenzverfahren auch anzuwenden. |
improve consult – Quo Vadis Möbelindustrie?
Die deutsche Möbelindustrie muss sich anstrengen, um sich in den kommenden Jahren positiv zu entwickeln. Für das Jahr 2019 wird der Inlandsmarkt sich vor dem Hintergrund einer leicht positiven Konsumnachfrage, steigender Nettoeinkommen und robuster Baukonjunktur stabil entwickeln. Die deutschen Hersteller müssen sich jedoch den vermehrten Angriffen der Importkonkurrenz stellen, die sich immer größere Marktanteile in Deutschland sichern. Umgekehrt muss die Branche das Exportgeschäft konsequent weiterentwickeln und zusätzliche Marktanteile in definierten Zielländern erobern. Vor diesem Hintergrund wird für das Jahr 2019 von zumindest stabilen bis sogar leicht wachsenden Branchenumsätzen ausgegangen. Dies setzt aber voraus, dass es einen geregelten Brexit gibt. Sollte dies nicht der Fall sein, ist mit einem Exportrückgang der deutschen Möbelindustrie nach Großbritannien um 25 Prozent zu rechnen. Dieser Rückgang könnte im Best-Case durch die übrigen Exportzuwächse ausgeglichen werden, so dass für diesen Fall mit einem Umsatzanstieg von 1,5 bis 2 Prozent gerechnet werden kann.
Die deutsche Möbelindustrie blickt auf ein schwieriges Jahr 2018 zurück. Zwar verbleibt unter dem Strich statistisch eine geringfügige Umsatzsteigerung von rund einem Prozent, doch kann dies nicht über die enormen Herausforderungen der Branche und die unterschiedlichen Entwicklungen der Teilbranchen hinwegtäuschen. Die erst im Spätherbst einsetzende leichte Belebung reichte insbesondere in den klassischen Wohnmöbelsegmenten nicht aus, die entstandene Lücke zu schließen. Einzig die Segmente Küche und Büro konnten sich von dieser Entwicklung positiv abheben.
Nach drei durchwachsenen Quartalen, was unter anderem an der langen Hitzeperiode in ganz Europa lag, startete das vierte Quartal 2018 dann mit einem Umsatzplus von 8,3 Prozent im Oktober wieder positiv. Nach zehn Monaten – also bis einschließlich Ende Oktober – weist die Branchenstatistik ein leicht positives Ergebnis von 1,1 Prozent mit einem Gesamtumsatz von knapp 15 Mrd. € aus. Für das Gesamtjahr 2018 ist ein Umsatzplus von einem Prozent auf rund 18 Mrd. € zu verzeichnen. Mit Ausnahme der Segmente Küchen, Büro-, Laden- und Objektmöbel entwickelten sich alle weiteren Bereiche der Möbelindustrie 2018 jedoch nicht positiv. Im Segment z.B. Matratzen wurde sogar ein Umsatzminus von 11,5 Prozent verzeichnet.
Die schwache Nachfrageentwicklung im Inland ist vor allem darauf zurückzuführen, dass es der Möbelbranche insgesamt nicht gelungen ist, gegen andere Konsumgüter zu punkten: Reisen, Caravan und E-Bikes stehen derzeit höher im Kurs der Verbraucher. Zudem trägen Rabattschlachten nicht zur Steigerung der Begehrlichkeit nach Möbelprodukten bei.
Die aktuelle Entwicklung der Auslandsmärkte stimmt dagegen wesentlich positiver. Der Export der deutschen Möbelindustrie stieg von Januar bis Oktober 2018 um 2,8 Prozent. In den ersten zehn Monaten 2018 gingen 32,6 Prozent der in Deutschland produzierten Möbel direkt ins Ausland. Höher lag die Exportquote noch nie. Um die Jahrtausendwende betrug sie noch vergleichsweise magere 16,3 Prozent – ihr kontinuierlicher Anstieg ist ein eindrucksvoller Beleg für die hohe internationale Wertschätzung für deutsche Möbel. Zudem belegt die hohe Exportquote den hohen Stellenwert des Auslandsgeschäfts als wichtige Umsatzstütze für die Möbelunternehmen.
Der Erfolg der heimischen Möbelhersteller im Export ist vor dem Hintergrund des schwächelnden Inlandsmarktes existenziell wichtig für das langfristige und nachhaltige Wachstum der deutschen Möbelindustrie. Die imm cologne 2019 als die weltweite Leitmesse für Möbel und Einrichtung ist deshalb überaus bedeutsam für die deutschen Hersteller, die mit neuen Ideen und Innovationen aufwarten.
improve consult steht Ihnen bei Rückfragen gerne zur Verfügung. |