Bauindustrie senkt Umsatzprognose für 2022. Das Statistische Bundesamt meldete für August einen preisbereinigten Rückgang des Umsatzes im Bauhauptgewerbe im Vergleich zum Vorjahresmonat von 5,1 Prozent. Für die ersten acht Monate ist die Bauindustrie mittlerweile bei einem realen Minus von 4,3 Prozent angekommen. Zur Jahresmitte wurde noch von einer Spannbreite von real Null bis minus zwei Prozent ausgegangen. Aber auch dies kann nicht mehr gehalten werden. Es wird für das Gesamtjahr 2022 ein realer Umsatzrückgang von fünf Prozent erwartet.
Die Besonderheit bei den Unternehmen in der Bauindustrie ist aber, dass sie selbst nicht in preisbereinigten (realen), sondern in tagesaktuellen (nominalen) Preisen rechnen, weshalb sie weiterhin hohe positive Umsätze ausweisen. Auch der Auftragsbestand ist noch relativ hoch. Der Effekt, dass für das gleiche Geld inflationsbedingt aber weniger Bauleistung erbracht wird, trifft vor allem die Auftraggeber. Diese können künftig mit dem gleichen Geld weniger Projekte umsetzen, die aber heute und in Zukunft dringend gebraucht werden. Zudem schaffen die starken Preissteigerungen bei Baumaterial und Energie, der Zinsanstieg sowie höhere Lebenshaltungskosten ein zunehmend unsicheres Marktumfeld für private und öffentliche Bauherren. Schon heute führt dies zu einem Rückgang beim Auftragseingang sowie zu Stornierungen auf einem ungewöhnlich hohen Niveau.
Die Bauunternehmen haben für den August im Vergleich zum Vorjahresmonat ein reales Orderminus von 14,2 Prozent (kalenderbereinigt: – 15,6 Prozent), zum Vormonat von 6,0 Prozent gemeldet. Für die ersten acht Monate ist dies mittlerweile ein Rückgang von real 5,0 Prozent (kalenderbereinigt: – 5,2 Prozent). Somit sind das keine guten Vorzeichen für das laufende und das kommende Jahr. Darüber hinaus ist im Wohnungsbau eine defacto Investitionsbremse zu spüren. Der Auftragseingang ist im August um real 24 Prozent eingebrochen. Angesichts des hohen Bedarfs an Wohnraum erschreckend. Aber auch die Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes und der Dienstleister neigen wegen der unsicheren Lage zur Zurückhaltung. Ebenso ist zu befürchten, dass nun auch die öffentliche Hand – angesichts hoher Ausgaben für die Kompensation gestiegener Energiekosten – bei den Bauinvestitionen sparen wird und die inflationsbedingten Preiseffekte nicht ausgleichen wird. Angesichts maroder Brücken, Straßen und Schulen wäre es wünschenswert, wenn der Bund, die Länder und Gemeinden vermehrt in die Infrastruktur investieren würde. So könnte der Umsatzrückgang zumindest in Teilen aufgefangen werden. improve consult berät seit Jahren erfolgreich Unternehmen aus der Bauindustrie und kennt somit die Besonderheiten der Branche. Sprechen Sie uns gerne an! Wir helfen Ihnen, Ihre Herausforderungen zu bewerkstelligen.
improve consult – Wussten Sie schon?
Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften in Deutschland liegt laut IWH-Insolvenztrend im September bei 762. Das sind 34% mehr als im September 2021 und auch mehr als zuletzt erwartet. Noch vor einem Monat hatte die Insolvenzprognose des IWH für September einen Anstieg um 25% gegenüber dem Vorjahr vorhergesagt. Für Oktober lassen die Frühindikatoren des IWH ebenfalls deutlich höhere Insolvenzzahlen erwarten, die etwa ein Drittel über denen von Oktober 2021 liegen werden. Im November könnten die Vorjahreswerte sogar um 40% übertroffen werden. Für das Gesamtjahr ist trotz der schnell steigenden Zahlen lediglich ein Zuwachs zwischen 12% und 14% zu erwarten, da die Insolvenzzahlen in der ersten Jahreshälfte noch leicht unter dem Vorjahresniveau lagen.
Die Zahl der Insolvenzen wird in den nächsten Monaten weiter spürbar ansteigen“, so der IWH. Verantwortlich dafür sind neben der sich stark eintrübenden konjunkturellen Lage in erster Linie stark steigende Preise bei wichtigen Produktionsfaktoren. Neben den Kosten für Energie steigen auch Löhne und Kreditzinsen.
improve consult – Nachhaltigkeit für die Zukunft des Mittelstandes (ESG Serie)
Fest steht, dass die Nachhaltigkeit eines Unternehmens langfristig darüber entscheidet, wie wettbewerbsfähig es tatsächlich ist. Gute ESG-Ratings bedeuten gleichzeitig gute Karten auf dem Finanzmarkt. Je schlechter die ESG-Bewertung ausfällt, desto teurer wird der Kredit oder er wird erst gar nicht vergeben. Mit gutem Beispiel voran geht Vaude – ein Unternehmen im Bereich Bergsportausrüstung und Outdoor-Bekleidung. Das baden-württembergische Unternehmen belegte beim bundesweiten Ranking der Nachhaltigkeitsberichte Platz 1 für beste Transparenz in der Kategorie »kleine und mittelständische Unternehmen.«
Auch im Bereich Employer Branding (Arbeitgebermarke) wird ESG einen größeren Stellenwert einnehmen, da die Nachwuchsgeneration sehr viel Wert auf die inneren Werte eines Unternehmens, Nachhaltigkeit und soziales Engagement legt und die persönliche Identifikation mit dem Unternehmen somit einen hohen Stellenwert einnimmt.
Außerdem sind laut der »Zenjob Gen-Z Studie: das wünschen sich junge Arbeitnehmer:innen von ihrem Job«, mittelständische Unternehmen die beliebteste Unternehmensform bei Generation Z (31,6%) und Millennials (36%) – noch ein Grund mehr für den deutschen Mittelstand, sich auf den Nachwuchs zu konzentrieren und das Unternehmen nachhaltig zu gestalten.
improve consult berät mittelständische Unternehmen im Rahmen von ESG-Bewertungen. Sprechen Sie uns an!