Erfolgsfaktoren für den Weg aus der Krise / Erfolgreiches Krisenmanagement: 4. Liquiditätskrise

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Erfolgreiches Bestimmen der Krisenursachen / 4. Liquiditätskrise

Viele Unternehmen haben die Liquiditäts­krise viel zu spät erkannt. In Wahrheit sind sich die Verantwortlichen der Krisen­si­tu­a­ti­on vielfach bewusst, wollen sie aber nicht wahrnehmen oder besser „wahrhaben“. Erst wenn es keinen Ausweg mehr gibt, wird von einer Krise gesprochen, ohne zu wissen, dass sie sich bereits im Endstadium der Krisen­ent­wicklung befinden. Indikatoren für die Liquiditätskrise sind rasante Negativ­ver­änderungen der Umsätze und Gewinne, das nicht fristgerechte Zahlen von Rechnungen mit der Folge, dass sich Mahnungen stapeln, das Ausreizen des Kontokorrentkredits sowie die Tatsache, dass die involvierten Finanzinstitute keine weiteren Kredite mehr geben und Lieferanten nur noch gegen Vorauskasse liefern. Das Problem ist – neben den fehlenden liquiden Mitteln – der Faktor „Zeit“. Das Überwinden der Liquiditätskrise ist nur noch in enger Abstimmung mit den Finanzinstituten und Lieferanten zu bewerkstelligen. Insofern ist es von übergeordneter Bedeutung, die Zahlungs­fähigkeit des Unternehmens zu erhalten und gleichzeitig ein vertrauen stiftendes Konzept mit einer Neuausrichtung des Unternehmens zu erarbeiten.

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Wussten Sie schon?

Die Zahl der Firmeninsolvenzen in Deutschland ist 2015 weiter gesunken. Insgesamt mussten im letzten Jahr 23.222 Unternehmen eine Insolvenz anmelden. Das entspricht einem Rückgang um 5,4 Prozent im Vergleich zum Jahr 2014 (24.549). Dies ist der sechste Rückgang bei den Firmen­insolvenzen in Folge und der niedrigste Stand seit Einführung der Insolvenz­ordnung im Jahr 1999. Im Zehn-Jahresvergleich ist die Zahl der Firmeninsolvenzen um 36,9 Prozent zurückgegangen. 2005 gab es in Deutschland noch 36.843 Firmenpleiten. Für das Jahr 2016 geht die Wirtschafts­auskunftei Bürgel von einem Rückgang um 2 Prozent aus und rechnet mit 22.700 Firmeninsolvenzen. Erstmals hat Bürgel daher untersucht, ob mehr Männer oder Frauen an der Spitze von insolventen Unternehmen stehen. Das Ergebnis ist eindeutig: In mehr als doppelt so vielen Fällen stehen ein oder mehrere Männer an der Spitze eines insolventen Unternehmens. Laut Analyse melden 85 je 10.000 (0,85 Prozent) Unternehmen mit einem oder mehr männlichen Entschei­dern (z.B. Geschäftsführer oder Inhaber) eine Insolvenz an – im Vergleich dazu sind es nur 42 je 10.000 Firmen (0,42 Prozent) mit einer oder mehreren Frauen in der Führungsetage.

Quelle: Bürgel Wirtschaftsinformation Februar 2016

improve consult – Wege aus der Krise

Anders als in den USA gibt es in Deutschland „noch“ keine Kultur des Scheiterns, wobei erste Anzeichen eines gedanklichen Umdenkens zu erkennen sind. Aber immer noch gilt: „Wer  mit seinem Unternehmen scheitert, ist bei uns meist als Verlierer stigmatisiert und hat es schwer, nochmal einen Neustart zu beginnen“. Wenn man jedoch die Fehler, die zum Scheitern beigetragen haben, analysiert, lassen sich im Umkehrschluss die Erfolgsfaktoren einer Sanierung eindeutig ableiten.

Mut zur Wahrheit

Viele Unternehmen, die in die Krise geraten, verschließen die Augen vor der Realität und setzen auf das Prinzip Hoffnung. Dabei investieren sie immer wieder aus dem Privatvermögen, ohne aber an den Ursachen etwas zu ändern. Diese Verhaltensweise ist insbesondere bei familiengeführten Unternehmen festzustellen.

Radikale Analyse

Bei der Ursachenanalyse muss ein erfahrener Sanierungsexperte zugezogen werden. Vielfach ist es hilfreich, wenn Mitarbeiter des kriselnden Unternehmens Teil des Teams sind. Diese Mitarbeiter liefern vielfach wichtige Informationen über das Unternehmen und das Marktumfeld. Im Rahmen der belastbaren Ursachenanalyse sind Entscheidungen schnell und präzise zu treffen. Die Zeit ist in Krisenfällen einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren.

Vertrauen schaffen

Weiterer zentraler Bestandteil einer erfolgreichen Sanierung ist es, Vertrauen bei den Stakeholdern zu schaffen bzw. wieder aufzubauen. Hierfür bedarf es der engen Einbindung sämtlicher Stakeholder und eines Sanierungskonzepts, das verständlich, aussagekräftig und tragfähig ist. Klar ist aber, dass es in der Regel nicht ohne harte Einschnitte im Unternehmen gehen wird.

Liquidität verbessern

Bereits in den vorangegangenen Newslettern haben wir das Thema „Liquiditätsverbesserung“ thematisiert. Entscheidend in der Krise ist, dass sämtliche Möglichkeiten einer Liquiditätsverbesserung schnell genutzt werden. Hierzu zählen unter anderem Themen wie die Verbesserung des Forderungsmanagements, Reduzierung der Fixkosten und eine, Optimierung des Working Capitals.

Überprüfung der Geschäftsstrategie

Ein Unternehmen, das zu sanieren ist, hat im Vorfeld verschiedene Krisenphasen durchlaufen. Die Krise wird vielfach durch strategische Fehlentscheidung ausgelöst, die zum Zeitpunkt der Entscheidungsfindung und im Nachgang der Entscheidung gar nicht als eine solche wahrgenommen wird (siehe Newsletter improve consult 01/2016). Insofern ist im Rahmen der Sanierung frühestmöglich das zugrundeliegende Geschäftsmodell einer kritischen Überprüfung zu unterziehen. Das Hinzuziehen von externen Beratern ist hierbei zwingend notwendig.

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