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Zombieunternehmen als unmittelbare Gefahr für die Volkswirtschaften
Laut dem österreichischen Ökonomen Joseph Alois Schumpeter (1883-1950) ermöglicht erst der Prozess der schöpferischen Zerstörung Wachstum und technischen Fortschritt. Zombie-Unternehmen unterbinden jedoch die „schöpferische Zerstörung“ im Sinne Schumpeters, so dass der Selbstreinigungsprozess der kapitalistischen Wirtschaft nicht stattfindet. Zombie-Unternehmen sind solche Unternehmen, deren Erträge geringer sind als ihre laufenden Zinskosten. Diese Firmen sind nicht einmal in der Lage, die momentan so minimalen Kapitalkosten mit ihrem Geschäftsmodell zu verdienen.
Bezogen auf unsere heutige ökonomische Situation findet somit eine Fehlallokation von Ressourcen statt, weil dringend benötigte Mittel falsch verwendet werden. Mittel, die Zombie-Unternehmen erhalten, stehen anderen nicht zur Verfügung. Das Kapital wird somit über die Kreditvergabe fehlgelenkt. Aber auch auf die Arbeitskräfte werden fehlgelenkt, denn diese könnten in anderen Unternehmen weit produktiver tätig sein. Die logische Folge: Je mehr Zombie-Unternehmen, desto geringer das Wachstumspotenzial der Wirtschaft.
Was die meisten Zombie-(Filme)Unternehmen gemeinsam haben, ist das Fehlen eines Happy End – es gibt einfach kein Entrinnen. |
Wussten Sie schon?
Einzelhandel verzeichnet historisches Umsatz-Plus nach Corona-Lockerungen
Die Einzelhändler haben nach dem historischen Einbruch in der Coronakrise ihre Umsätze wieder deutlich steigern können. Doch unter den Händlern gibt es Unterschiede. Die Lockerungen in der Coronakrise haben den deutschen Einzelhändlern im Mai den stärksten Umsatzanstieg seit mindestens 26 Jahren beschert. Die Erlöse kletterten zum Vormonat um 13,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Preisbereinigt fiel das Plus mit 13,9 Prozent noch stärker aus und war zugleich der größte Umsatzanstieg seit Beginn der Datenerhebung 1994. Als Gründe nannte das Statistische Bundesamt die Geschäftsschließungen bis Mitte April und die anschließenden Lockerungen. Damit konnte der Einzelhandel die Corona-bedingten Umsatzeinbußen der Vormonate wieder ausgleichen. Ökonomen hatten dennoch nur ein Wachstum von 3,9 Prozent erwartet.
Einbußen gab es jedoch bei Innenstadthändlern. Im April hatte es wegen Geschäftsschließungen aufgrund der Virus-Pandemie noch ein reales Minus von 6,5 Prozent zum Vormonat gegeben. In den ersten fünf Monaten liegen die Umsätze nun nominal (real: 1,2) 2,4 Prozent über dem Niveau vor einem Jahr. Doch nicht alle Händler profitierten gleichermaßen. So verzeichnete der Internet- und Versandhandel gegenüber dem Vorjahresmonat ein Plus von 28,7 Prozent. Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren schaffte real ein Plus von knapp fünf Prozent.
Hingegen musste der gerade für die Innenstädte relevante Handel mit Textilien, Schuhen und Lederwaren starke Einbußen hinnehmen. Die Sparte verzeichnete im Mai einen um 22,6 Prozent verringerten Real-Umsatz. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres fehlen diesen Händlern 32,6 Prozent der Erlöse. |
improve consult – Pleitewelle wird durch Coronapandemie um über 20% steigen
Die Coronapandemie hinterlässt bei der Weltwirtschaft tiefe Spuren. Das dürfte nach Einschätzung des Kreditversicherers Euler Hermes zu einer tiefen Rezession bei Welthandel und Weltwirtschaft führen – und in der Folge zu einer weltweiten Pleitewelle. Global dürften die Insolvenzen 2020 damit zum vierten Mal in Folge steigen – allerdings mit +20% in bisher ungekanntem Ausmaß. Im Vergleich: 2019 lag der Zuwachs noch bei 8%.
Beim Welthandel drohen Verluste von 3,5 Billionen USD. Das bedeutet ein Minus beim Volumen der gehandelten Waren und Dienstleistungen von 15%, beim Wert der Waren ist der Rückschlag mit -20% sogar noch schwerer. Das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) steckt durch die Coronapandemie mit voraussichtlich -3,3% in der größten Rezession seit dem 2. Weltkrieg.
2020 versprach ursprünglich eigentlich ein eher ruhiges Jahr zu werden. Zwar hätten einige geopolitischen Unsicherheiten und einem weiterhin schwelenden Handelskonflikt für Unruhe gesorgt, aber nichts destotrotz hätte man mit einem zarten Wachstum bei Welthandel und Weltwirtschaft gerechnet. Doch dann kam Corona und alles wurde anders. Die Weltwirtschaft bricht nach aktuellen Prognosen voraussichtlich doppelt so stark ein wie in der Finanzkrise. Die Verluste sind so hoch wie die Wirtschaftskraft (BIP) von Deutschland und Japan zusammen.
Diese Entwicklung bleibt auch für die Unternehmen nicht folgenlos. Noch nie gab es zeitgleich in so vielen Ländern und in so vielen Branchen einen so heftigen Einbruch. Insofern ist es aktuell in den meisten Fällen noch nicht einmal möglich, alternative Abnehmer oder alternative Absatzmärkte zu finden, um den Einbruch abzufedern.
Auf die Unternehmen rollt weltweit eine regelrechte Pleitewelle zu. Weltweit werden rund 20% mehr Insolvenzen registriert werden. In dieser Situation ist es extrem wichtig, für Unternehmen und Wirtschaft Vertrauen zu schaffen. Deshalb ist der nun vereinbarte gemeinsame Schutzschirm für die deutsche Wirtschaft, Unternehmen und ihre Mitarbeiter elementar – insbesondere auch für den Mittelstand. Ohne diese staatlichen Maßnahmen in vielen Ländern gäbe es einen noch wesentlich höheren Anstieg der Insolvenzen. In Deutschland profitieren Unternehmen neben dem Schutzschirm auch von zahlreichen Liquiditätsmaßnahmen – vieles davon in Form von Krediten.
Aber Vorsicht! Durch die Neuaufnahme von „notwendigen“ Krediten wird die Schuldenlast für viele Unternehmen erdrückend werden. Damit die Unternehmen von diesen Schuldenbergen nicht erdrückt werden, müssen in einem zweiten Schritt deshalb Lösungen gefunden werden, wie und in welchem Zeitraum die Unternehmen diese Schulden anschließend wieder abbauen oder sie restrukturieren können. Dieses Problem ist aktuell zwar zunächst aufgeschoben, aber nicht aufgehoben.
Die improve consult als Turnaround Experte berät ausschließlich Unternehmen in Schieflage. Die Restrukturierung der finanzwirtschaftlichen Positionen sowie die Optimierung der leistungswirtschaftlichen Verhältnisse sind Herausforderungen, mit denen wir täglich zu tun haben. Sprechen Sie uns an. |