Reihe „Herausforderungen des stationären Handels“ Folge 6: Handel und Kommunen / Zukunftsbranchen – die Aussicht auf Erfolg

CASE

improve consult –
Reihe „Herausforderungen der Automobilzulieferer“ Folge 3: Wertzufluss in CASE-Technologien, Wertabfluss beim Verbrennungsmotor

Die CASE-Technologien (Connectivity, Autonomes Fahren, Shared und Service, E-Mobilität) stehen im Zentrum der Veränderung von Mobilitätsleistungen. Durch ihre systemische Verknüpfung, die starke funktionale Verbesserung des Produktes „Mobilität“ und den gravierenden Eingriff in vorhandene Lösungen sind hier Entwicklung, Herstellung und Einführung aufwendig und langwierig. CASE kostet viel und liefert bislang kaum einen oder häufig gar keinen wirtschaftlichen Beitrag für Unternehmen der Automobilindustrie. Das wird sich auch im nächsten Jahrzehnt nicht ändern; die Investitionen zur Entwicklung von CASE-Technologien liegen im zweistelligen Milliardenbereich.

Gleichzeitig fließt Wert aus den traditionellen Modulen ab, allen voran vom Verbrennungsmotor. Neuentwicklungen werden eingestellt, Investitionen finden nicht statt, Finanzmittel werden knapp. Der Spagat zwischen jahrelangen verlustreichen Investitionen in CASE-Technologien und ausbleibenden Gewinnen aus dem traditionellen Geschäft ist nicht mehr zu meistern.

Die Verlierer dieser Entwicklung sind die Verbrennungsmotor abhängigen Unternehmen. Diese Unternehmen stehen immerhin für 25 bis 30 Prozent der Wertschöpfung in der Automobilindustrie. Traditionelle Low-Tech-Lieferanten sowie der klassische Mittelstand werden sich die hohen und riskanten Geschäfte nicht mehr leisten können.

Auf der anderen Seite stehen als Gewinner die großen Konzerne wie Bosch, Continental und ZF, Automobilzulieferer im CASE-Umfeld, die neuen Mobilitäts-Start-ups sowie Nischenspezialisten. Die Verantwortliche müssen sich von „Altlasten“ trennen, neue Geschäftsmodelle zur Partizipation am von CASE initiierten Wandel der Automobilindustrie entwickeln und gleichzeitig hohe Basisinnovationen mit langen Amortisationszeiten bei einem wegbrechenden Kerngeschäft stemmen.

Bei Rückfragen steht Ihnen das Team der improve consult gerne zur Verfügung.

Wussten Sie schon?

Zahl der Großinsolvenzen verdoppelt sich – längst nicht nur Thomas Cook und Condor! Im dritten Quartal dieses Jahres hat sich die Zahl der Insolvenzen von deutschen Groß-unternehmen nahezu verdoppelt.

Von einem lauen Lüftchen ist der deutsche Insolvenzmarkt innerhalb von nur drei Monaten in einen regelrechten Sturm geraten. Im dritten Quartal dieses Jahres haben 33 Unternehmen mit einem Umsatz von über 20 Millionen Euro einen Insolvenzantrag gestellt. Das sind fast doppelt so viele Anträge wie im zweiten Quartal 2019 – damals stellten lediglich 18 Unternehmen einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens.

Die Anzahl der Anträge hat aber nicht nur im Vergleich zum Vorquartal deutlich angezogen. Das dritte Quartal 2019 übersteigt sogar das vierte Quartal 2018 mit dem bisherigen Höchststand von 31 Insolvenzanträgen.

Quelle: Finance-Magazin 11/2019

improve consult – Rezession 2019 in der Metall- und Elektroindustrie (M+E)

Im dritten Quartal 2019 hat sich die schwache Entwicklung der vorausgehenden Quartale durch deutliche Rückgänge bei Produktion und Auftragseingang fortgesetzt. Auch die Stimmung in den Unternehmen hat sich weiter spürbar eingetrübt. Vor allem die Erwartungen haben sich im Laufe der vergangenen Monate stetig verschlechtert und liegen per Saldo im November deutlich im Minus. Infolge der schwachen M+E-Konjunktur sind Kapazitätsauslastung und Auftragsbestände spürbar zurückgegangen: vor allem die Auslastung ist unter ihren langjährigen Durchschnittswert gesunken. Die M+E-Unternehmen haben im zweiten Quartal 2019 zum ersten Mal seit neun Jahren die Zahl der Mitarbeiter reduziert. Die Beschäftigungspläne der M+E-Unternehmen lassen keine Besserung erwarten. Die schwierige Lage zeigt sich auch in den steigenden Zahlen zur Kurzarbeit. Insbesondere die Anzeigen sind zuletzt spürbar gestiegen. Darin spiegelt sich die Verunsicherung der M+E-Unterneh­men durch äußere und innere Faktoren wider: Die Diskussionen und Verhandlungen um den Brexit, um Protektionismus und Beschränkungen im internationalen Handel.


Auftragseingang

Im dritten Quartal 2019 ist der Auftragseingang gegenüber dem zweiten Quartal 2019 saisonbereinigt um 0,2 Prozent zurückgegangen. Während die Inlandsaufträge um 0,6 Prozent zunahmen, lagen die Auslandsaufträge mit -0,8 Prozent unter dem Niveau des zweiten Quartals 2019. Die Entwicklung in den einzelnen Branchen differierte dabei deutlich. Während die Auftragseingänge in der Elektroindustrie mit +1,0 Prozent und im Maschinenbau mit +1,5 Prozent zunahmen, sind die Bestellungen im Fahrzeugbau um 1,4 Prozent und in der Metallverarbeitung um 1,6 Prozent zurückgegangen.

Produktion

Die M+E-Produktion lag im dritten Quartal 2019 saisonbereinigt um 1,6 Prozent unter dem Niveau des zweiten Quartals 2019. Die Produktion nahm hierbei in allen Branchen spürbar ab. Der Maschinenbau ging gegenüber dem zweiten Quartal 2019 um 0,8 Prozent, die Elektroindustrie um 1,1 Prozent, die Metallverarbeitung um 1,6 Prozent und der Fahrzeugbau um 2,4 Prozent zurück. Die Kapazitätsauslastung sank im Oktober 2019 mit 82,9 Prozent unter den langjährigen Durchschnitt.

Beschäftigung

Die M+E-Beschäftigung lag im September 2019 mit 4.041.800 Mitarbeitern saisonbereinigt um 0,5 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Gegenüber August 2019 nahm die Zahl um etwa 500 ab. Die Beschäftigungspläne der M+E-Unternehmen lassen auf ein Auslaufen des Beschäftigungsaufbaus schließen. Seit der Beschäftigungswende im März 2010 zählt die M+E-Industrie per Saldo rund 604.800 zusätzliche Arbeitsplätze. Durch die Krise 2008/09 hatte die Branche 244.200 Arbeitsplätze verloren, relativ wenig im Vergleich zum Produktionseinbruch. In Ostdeutschland lag die Beschäftigung zuletzt bei rund 496.800. Die Zahl der Zeitarbeitnehmer ist 2018 gestiegen, von 195.000 im Juni 2017 auf 212.000 im Juni 2018 und lag damit bei 5,3 Prozent im Verhältnis zur Stammbeschäftigung.

Kosten, Produktivität

Die Lohnstückkosten sind von Januar bis September 2019 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sehr deutlich um 8,1 Prozent gestiegen. Dabei lagen die Arbeitskosten je Stunde um 3,5 Prozent höher und die Produktivität um 4,2 Prozent niedriger als im Vorjahr. Im Gesamtjahr 2018 waren die Lohnstückkosten um 4,4 Prozent gestiegen. Hier lagen die Arbeitskosten je Stunde um 3,5 Prozent höher und die Produktivität um 0,9 Prozent niedriger als 2017. Die Energiepreise entwickelten sich zuletzt uneinheitlich: während die Ölpreise im dritten Quartal 2018 gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich anzogen (+10,9 Prozent), sind die Strompreise mit +1,7 Prozent und die Gaspreise mit +2,9 Prozent gestiegen.

Erträge

Laut ifo-Umfrage vom September 2019 erwirtschafteten die M+E-Unternehmen 2019 im Durchschnitt Gewinne nach Steuern in Höhe von 2,8 Prozent des Um­satzes (betriebsgewichtet) bzw. von 3,5 Prozent im gewichteten Durchschnitt der M+E-Industrie insgesamt (vorläufige Ergebnisse). Die Erträge haben sich damit spürbar verschlechtert. Dies dürfte nicht zuletzt auf die schwache M+E-Konjunktur und die deutlich gestiegenen Arbeitskosten zurückzuführen sein. Die Zahl der Insolvenzen im M+E-Gewerbe (Industrie + Handwerk) lag 2018 mit 746 Insolvenzen deutlich unter dem Niveau des Vorjahres (915 Insolvenzen).

Entwicklung 2019

Nach einem jahresdurchschnittlichen Wachstum der M+E-Produktion in 2018 von 1,4 Prozent hat sich im ersten Halbjahr 2019 die Konjunktur deutlich eingetrübt, die M+E-Produktion liegt im Schnitt um fast 5 Prozent unter Vorjahresniveau. Auch wenn durch den statistischen Basiseffekt das zweite Halbjahr günstiger ausfallen sollte, ist für das Jahr 2019 mit einem Rückgang der Produktion zu rechnen. Der Beschäftigungsaufbau der vergangenen Jahre ist Mitte 2019 ausgelaufen.

improve consult ist vielfach in der Metall- und Elektroindustrie beratend tätig und steht Ihnen bei Rückfragen gerne zur Verfügung.